Einführung in das Universum der Bildergeschichten




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Comics, besser: Bildergeschichten, gelten als die jüngste aller Kunstformen und als ein typisches Produkt der modernen Zeit. Damit geht oft eine unterschwellige Abwertung der Bildergeschichte (wie überhaupt der ganzen Moderne) als dekadent und eigentlich unkultiviert einher. In weiten Kreisen unserer Gesellschaft wird der Leser von Bildergeschichten als naiv, primitiv und ungebildet angesehen, und auch die Debatte über die angebliche besondere Schädlichkeit von Comics, vor allem für die geistige und soziale Entwicklung der Kinder, ist immer noch nicht zu den Akten gelegt, wobei Comics bis auf den heutigen Tag einer verschärften Kontrolle und Zensur unterliegen (in auffallendem Gegensatz zu allen anderen Medien wie Film, Fernsehen und vor allem den Videospielen).



Der Ursprung der Bildergeschichten


Die Vorläufer der Bildergeschichte lassen sich bereits in den steinzeitlichen Höhlenmalereien finden. Schon seit tausenden von Jahren werden in Abbildungen nicht nur Personen, Tiere, Gegenstände, Landschaften oder Situationen dargestellt, sondern auch Handlungen und Begebenheiten, sowohl in einem einzelnen Bild, als auch in mehreren Bildern in Folge, und - nach der Erfindung des Schrift - auch in der Kombination von Bildern und Texten, die zusammen einen Ereignisablauf zeigen oder eine Geschichte erzählen. Diese Entwicklung führte zu einer neuen, eigenständigen Kunstform, die schlechterdings als "Comic" bezeichnet wird.



Die Definition der Bildergeschichte


Der Begriff "Comics" (amerikanisch "funnies", manchmal auch nach ihrer äußeren Form als "comic strips" = Zeitungseinzeiler aus zwei bis maximal vier Bildern) ist als Gattungsbezeichnung absolut unzutreffend, da nicht alle Bildergeschichten lustig sind. Deswegen ist als allgemeine Bezeichnung der Begriff Bildergeschichten zu bevorzugen.
Für anspruchsvolle Bildergeschichten, die sich an ein gebildetes und eventuell kritisches Publikum wenden, wird die Bezeichnung "Erwachsenen-Comix" verwendet, die ebenfalls fehlgreift, zum einen weil sie mit der Assoziation von Sex irreführend ist, und zum anderen, weil es auch inhaltlich und künstlerisch anspruchsvolle Bildergeschichten für Kinder und Jugendliche gibt. Ebenso muß eine Bildergeschichte nicht unbedingt auf nur eine Altersstufe beschränkt sein, sondern kann Kinder und Erwachsene gleichzeitig begeistern (z.B. Asterix).
Genauso ungenau ist die Bezeichnung "Kunstcomics", da jede Bildergeschichte auf ihre eigene Weise "Kunst" ist, was immer das auch wirklich sein mag. Und ebenso ist der Begriff "Underground-Comics" für freche bis pietätslose Bildergeschichten unscharf, wenn man sich daran erinnert, wie anarchisch z.B. bereits Wilhelm Busch ist oder die frühen Micky Maus Hefte, die alles andere als Subkultur waren, geschweige denn diese inhaltlich widerspiegelten, denen aber dennoch etwas Subversives anhaftete.
Die allgemeine Definition der Bildergeschichte und die speziellen Definitionen ihrer Sub-Genres erwies sich als eine der schwierigsten Unternehmungen der Menschheit.
Nach einer früheren Definition war von einem Comic resp. einer Bildergeschichte zu sprechen, wenn der Bildanteil mindestens 51% und der Textanteil höchstens 49% beträgt. Diese Definition erwies sich bei näherer Betrachtung als unhaltbar, da niemand Lust hatte, die jeweilge Anteile nachzuzählen und das Ergnis auszurechnen. Sie wurde bald von einer anderen, gängigeren Definition abgelöst, nach der eine Bildergeschichte sowohl aus Bild, als auch aus Text besteht, wobei weder das eine noch das andere allein die Geschichte erzählt, und diese nur durch beides zusammen verständlich ist. Doch auch diese Definition reichte nicht aus, denn es gibt auch Bildergeschichten, die vollständig ohne Text auskommen. Also definierte man die ganze Sache anders herum: ein Comic resp. eine Bildergeschichte ist eine graphische Erzählung, die ohne die Bilder nicht verständlich ist, da diese selbst in erzählerischer Funktion eingesetzt sind. Wieviel Text dazu gehört, und ob überhaupt, ist hierbei unbedeutend. Diese Definition gilt unter Comocologen bis heute. Entsprechend handelt es sich umgekehrt nicht um eine Bildergeschichte, wenn die Illustrationen fehlen können, ohne daß von dem inhaltlichen Geschehen der erzählten Geschichte etwas abhanden kommt.
Es gibt kurze oder lange Bildergeschichten, also Bildererzählungen und Bilderromane. Ob schon ein einzelnes Bild eine Bildergeschichte sein kann, wenn es eine Geschichte erzählt, ist umstritten, denn dabei wird die Abgrenzung zum gezeichneten Witz nicht einfach. (So könnte das Bild: "zuviel!" in unserer galeria23 bereits als Comic im allerweitesten Sinne betrachtet werden, da es eine Vorgeschichte enthält, auch wenn sie uns vollständig unbekannt bleibt.) Deswegen ist besser von einer Bilderschichte erst dann zu sprechen, wenn sie aus einer Abfolge von mindestens zwei Bildern besteht.
(Eine auf die Comic-Strips beschränkte Definition nennt vier Merkmale: Integration von Wort und Bild, wobei das Bild dominiert; Erzählen einer Geschichte, einer Story, in mehreren Bildern; periodisches Erscheinen; feststehende Figuren. Diese Definition läßt aber nicht auf das gesamte Genre der Bildergeschichte anwenden, denn die beiden letzen Merkmale sind für diese nicht zwingend.)



Die neunte Kunst


Bildergeschichten werden schon lange nicht mehr nur (meist mit Bleistift vor- und mit Tusche nach-) gezeichnet und - eventuell - anschließend coloriert. Inzwischen werden sämtliche Zeichen- und Malstile verwendet: Aquarell, Öl, Acryl, Kreide, Mischtechniken usw., ebenso Photographien (es gibt ganze Foto-Comics), wobei seit etwa 1970 generell eine künstlerisch und erzählerisch qualitative Steigerung der Bildergeschichten, zum Teil auf absolut höchstes Niveau, für ein immer anspruchsvoller werdendes Publikum festzustellen ist. Dabei werden sie schon lange nicht mehr nur von "Analphabeten", "einfachen" Leuten, pubertierenden Jugendlichen oder anderen, nicht zu den Trägern der offiziellen "Kultur" gezählten Personengruppen gelesen; heutzutage sind die Bildergeschichten in allen gesellschaftlichen Schichten zu finden, genauso wie auch alle gesellschaftlich relevanten Themen Eingang in sie gefunden haben.
Inzwischen wird die Bildergeschichte von Kunsthistorikern und Kunstkritikern als eine eigenständige Kunstform angesehen. 1967 gab es im Louvre eine Comics-Ausstellung, und 1969 erklärte ein amerikanisches Gericht in einem Grundsatzurteil Comics zur Kunst.
Bildergeschichten werden heute auch als "neunte Kunst" oder "neunte Muse" bezeichnet. Diese Zählung gründet auf der antiken Einteilung der Künste in sieben Spielarten, deren Schutzpatroninnen die 7 klassischen Musen (Göttinnen) sind: die älteste ist die Musik (die ihnen allen auch den Familiennamen gab), desweiteren die Lyrik, Epik, Dramatik, Graphik, Plastik und der Tanz. Nach über 2000 Jahren bekamen die Mädels noch zwei Schwestern hinzu, die "modernen" Musen: als achte Muse den Film, und als neunte Muse die Bildergeschichte. Diese beiden sind zur gleichen Zeit entstanden, entspringen dem selben Geist, nämlich Geschichten in optischer Form zu erzählen, beide bedienen sich dabei derselben Mittel, wie Schwenk, Zoom, Totale etc. Und das Storybook eines Filmes sieht beinahe schon wie ein Comic aus. Sie sind zweieiige Zwillinge und treten im Zeichentrickfilm sogar als siamesischer Zwilling auf.





Die Entwicklung der Bildergeschichten



 Steinzeit
Höhlenmalerei
Figuren z.T. in Bewegung, oder aus mehreren Perspektiven (wie erst wieder in der Malerei des 20. Jh.), szenarische Abläufe, die möglicherweise kultische Handlungen zeigen (Jagdmagie, Fruchtbarkeitsmagie), begleitende abstrakte, symbolhafte Zeichen, die sehr wahrscheinlich einen inneren Bezug zur dargestellten Szene haben, mithin eine textartige Funktion erfüllen könnten
3. Jt. v.0, Sumer
Palast-Friese in Ur
mit Bildbändern von Krieg und Frieden
3. - 1. Jt. v.0, Alt-Ägypten
Pyramiden, Tempel, Königsgräber,  insbes. die sog.  Totenbücher
kultische und mythologische Szenen mit danebenstehenden Texten der dargestellten Figuren und  "Regie"anweisungen. In den Totenbüchern bildliche Darstellung, was den Verstorbenen im Jenseits erwartet, in einzelnen auffeinanderfolgenden Szenen, mit jeweiligen Erklärungen und Anweisungen, vor allem Zaubersprüchen, mit deren Hilfe die zu erwartenden Prüfungen sicher zu bestehen sind.
2. Jt. v.0, Assyrien
Palast-Reliefs
Jagdszenen, Bewegung kinematographisch in einzelne Phasen zerlegt
ca. 1500 v.0, Kreta
Palast-Wandmalereien
die formale Strenge der Kunst der alten Kulturen, die Starrheit der dargestellten Figuren, wurde in der flüssigen Leichtigkeit der kretischen Kunst erstmals aufgelöst: schwimmende Delphine in Bewegung, dynamischer Kopfüber-Sprung eines Athleten über einen Stier in 3 Phasen
5. Jh. v.0, Griechenland
Parthenonfries der Akropolis, umlaufende Vasenbilder
mythische Taten der Götter und Helden, die in der antiken Literatur oftmals nur angedeutet werden, erschließen sich dabei dem Betrachter in anschaulicher Weise, vor allem in den dargestellten Details, z.B. der Kleidung und der Waffen
ca. 100 n.0, Rom
Säule des Trajan
ein 200 m langes, spiralig umlaufendes Bronzeband zeigt die Taten und Leiden des Imperium Romanum
Mittelalter, Europa und Vorderer Orient
Kirchen, Klöster, Buchmalerei (Miniaturen)
Fenster, Fresken, Miniaturen zeigen Szenenfolgen aus der Bibel, vor allem den Leidensweg Jesu in zwölf Stationen. (Vergleichbare Darstellungen des Lebens Mohammeds gibt es auch im Islam.)
1080
Wand-Teppich von Bayeux
70 m lange und 0,5 m hohe Stickerei, die in 58 Bildern die Invasion Wilhelm  des Eroberers nach England zeigt, jedes Bild enthält einen lateinischen Obertitel
Mittelalter
Tarot-Karten
22 Arkana mit Untertiteln, stellen verschiedene Figuren und Szenen dar, die bei näherer Betrachtung in einem deutlichen Zusammenhang stehen, möglicherweise wird ein mythisches Geschehen gezeigt, vielleicht auch ein Einweihungsritual, leider ist der dazugehörige erklärende Text nicht überliefert
Mittelalter
Moritaten- und Bänkelsänger
illustrierten ihre Geschichten und Lieder mit Schautafeln, die pro Vers ein dazugehöriges Bild zeigten
Mittelalter
Flugblätter in Form von Bilderbogen
Streit- und Propagandablätter für das Volk (Analphabeten)
seit 16. Jh., England
zahlreiche politisch- satirische Karikaturen
mit Spruchbändern und z. T. schon mit Sprechblasen
18. Jh., England
William Hogharth
(1697-1764):
"A Harlot's Progress"
Bildserien, ebenso sein "A Rake's Progress" (deutsch: "Lebens eines Wüstlings")
18./19. Jh., England
Thomas Rowlandson
(1756-1827):
"The School For Scandal"
verwendet Sprechblasen, sein Dr. Syntax ist der erste durchgehende Protagonist mehrerer Bildergeschichten
ca. 1830, Schweiz
Rodolphe Töpffer
(1799-1846):
"Dr. Festus"
Faust-Parodie, wurde von Goethe gelobt. 1837 folgte: "Monsieur Jabot",
Töpffer hatte eminenten Einfluß auf die weitere Entwicklung, vor allem aber auch auf Wilhelm Busch

19. Jh., Frankreich
Honoré Daumier
(1808-1879)
diverse Bild-Sequenzen
1843, England?
?: "The Adventures of Obidiah"
erste Vorform des Comic-Buches (wurde erst 70 Jahre später etabliert)
1847,
Deutschland
Heinrich Hoffmann:
"Der Struwelpeter"
erste pädagogische Bildergeschichten, manche spießig (noch wenige Jahre zuvor hatte sich niemand an langen Haaren gestört, wie hier in der Titelgeschichte), aber manche wie die anti-rassistische Geschichte vom Nikolas erstaunlich kritisch und menschlich. Der Schreiber dieser Zeilen gesteht hier, daß er im Alter von etwa fünf Jahren die Geschichte vom (mit seinem Regenschirm) fliegenden Robert, der das Verbot seiner Mutter mißachtete, bei Sturm hinauszugehen, nicht als Warnung verstand, sondern als ein wunderbares Abenteuer, das grundsätzlich nachahmenswert wäre, wenn es funktionieren sollte. Alle diesbezüglichen Versuche erbrachten leider aber keinen Erfolg.
1848,
Deutschland
Adolf Schrödter:
"Taten und Meinungen des Herrn Piepmeyer"
erste deutsche Bildgeschichte
1854, Frankreich
Gustave Doré:
(1832-83)

"La Sainte Russie"

parodistisches Pamphlet der Geschichte Rußlands in 500 aneinander gereihten Bildepisoden in verschieden großen Bildern mit wechselnden Perspektiven
1865,
Deutschland
Wilhelm Busch:
(1832-1908):
"Max und Moritz"
der Klassiker der deutschen Bildergeschichten, nimmt alle gesellschaftlichen Gruppen aufs Korn und strotzt vor Morbidität und Schadenfreude und beeinflußt damit massiv die weitere Entwicklung. Buschs Parodie "Der heilige Antonius von Padua" wurde natürlich sofort verboten.
seit 1890, USA und Europa
- diverse -
Zeitschriften mit humoristischen Bild-Kurzgeschichten
1894, USA
Richard Felton Outcault:
"The Origin Of A New Species"
erste Bildgeschichte in einer Zeitung, der "New York World"
1895, USA
Richard Felton Outcault:
"Down Hogan's Alley", ab 1896 als "The Yellow Kids"
Kinder werden als Comic-Helden fest etabliert
1897, USA
Rudolph Dirks:
"The Katzenjammer Kids"
gilt unter Comicologen als der erste echte Comic, erschienen im "New York Journal"
um 1900,
Deutschland
- diverse-
regelmäßige satirische Bildgeschichten in kritischen und politischen Zeitschriften wie dem "Simplicissimus" und dem sozialistischen "Wahren Jakob"
1904, USA
Clare Biggs:
"A. Pinker Clerk"
erster täglich in einer Zeitung  erscheinender Strip, im "Chicago American"
ab 1904, USA
Richard Felton Outcault:
"The Yellow Kid"
Nachdruck als Comic-Hefte
1905, USA
Windsor McCay:
"Little Nemo in Slumberland"
feinster Jugendstil, erster psychologisch-phantastischer Comic
1906, USA
"Lionel Feiniger:
The Kin-der-Kids"
Expressionismus und Dada kündigen sich an
1907, USA
Bud Fisher:
"Mr. A. Mutt", ab 1909 als "Mutt And Jeff"
wird zum klassischen Vorbild des Tagesstrips ("San Francisco Chronicle"), 1911 als Nachdrucke-Sammelband erschienen, erstes Comic-Buch
1909, USA
Windsor McCay:
"Gertie The Dinosaur"
erster Zeichentrickfilm
1910, USA
George Herriman:
"Crazy Cat"
erster surrealistischer Comic
1912, USA
Cliff Street:
"Polly"
Protagonistin ist eine emanzipierte junge Frau
1913, USA
George McManus:
"Bringing Up Father"
erster international berühmter Comic
1914, USA
Harry Hershfield:
"Abie The Agent"
erster Erwachsenen-Comic
1917, Deutschland
Gustave Doré:
"Das Heilige Rußland"

erscheint erstmals während des Ersten Weltkrieges in Deutschland (um 23 Zeichnungen gekürzt) und wird zu propagandistischen Zwecken eingesetzt, zu Beginn der Friedensverhandlungen kauft die deutsche Regierung als Geste des guten Willens die Restauflage auf, ob sie anschließend vernichtet wurde, ist nicht bekannt
1920-29, USA
Paul Terry:
"Aesop's Fables"
erste weltbekannte Zeichentrickfilmserie und auch erste nach einer Vorlage aus der Weltliteratur
1920er, USA
"Tijuana Bibles"
Sammelbegriff für die ersten Vorläufer der Underground-Comix der 60er
1921, England
J. Millar Watt:
"Pop"
erster europäischer Tagesstrip im "Daily Scetch"
1921, USA
Walt Disney:
"Laugh-O-Grams"
Walt Disney's erste Zeichentrickfilmserie
1923, USA
Pat Sullivan:
"Felix The Cat"
der Klassiker der anthropomorphen Tier-Protagonisten im Comic
1923, Belgien
Hergé:
"Totor"
erste belgische Comic-Serie, in "Le Boy-Scout Belge"
1925,
Frankreich
Alain Saint-Ogan:
"Zig et Puce"
erster französischer Comic-Strip, in "Le Dimanche Illustré"
1927, USA
"Felix The Cat"
erster vertonter Zeichentrickfilm
1927, Deutschland
"Felix The Cat"
der Comic erscheint auf deutsch
1928, USA
Walt Disney:
"Steamboat Willy"
erster vertonter Zeichentrickfilm von Walt Disney, wird ein Welterfolg
1929, USA
Hal Foster:
"Tarzan"
Prototyp aller Superhelden, sehr frei nach den grandiosen Abenteuer-Romanen von E. R. Burroughs (1912 ff.), 1937 übernimmt Burne Hogarth die Serie, erwirbt sich mit seinen anatomisch präzisen Zeichnungen den Ruf eines "Michelangelo der Comics" und setzt neue Maßstäbe in der Comic-Kunst
1929, USA
John F. Dille (Text) und R.W. Calkin (Zeichnung):
"Buck Rogers"
erster Science Fiction-Comic, nach Ph. Nolan: "Armageddon 2419 A.D."
1929, Belgien
Hergé:
"Tintin"
erscheint in "Le Petit XXème", einer Beilage der Tageszeitung "Le Vingtième Siècle" (Geburtsstunde des franko-belgische Zeichenstils "linie claire") (deutsch: "Tim und Struppi"), die rassistischen und spießigen Originale werden heute allesamt gesäubert herausgegeben
1929, USA
Elzie Segar:
"Popeye"
wurde bald zum dauerhaften Bestandteil der amerikanischen Folklore
1930, USA
Walt Disney:
"Mickey Mouse"
die berühmteste Comic-Figur aller Zeiten erblickt das Licht der Welt, die Strips werden in zahllosen Zeitungen veröffentlicht und erscheinen auch bald in einem eigenen "Mickey Mouse Magazine"
1930, USA
Chic Young:
"Blondie"
dumm, blond und sexy, aber nicht unkritisch
1931, USA
Chester Gould:
"Dick Tracy"
erster Krimi-Comic
1931, Deutschland
"Micky Maus"
erscheint auf erstmals in Deutschland und gleich in Buchform, es bleibt aber vorerst bei diesem einen Band
1932, Italien
"Topolino"
= Mickey Mouse
1933, USA
Walt Disney:
"The Three Little Pigs"
erster Oscar für einen Zeichentrickfilm
1933, USA
Max Fleischer (Regie):
"Popeye The Sailor"
erster Popeye-Film
1934, USA
Alex Raymond:
"Flash Gordon"
der Vorläufer (und Vorbild) von "Star Wars"
1934, USA
Dashiell Hammett (Text) und Alex Raymond (Zeichnung):
"Secret Agent X-9"
Agenten-Klassiker
1934, USA
Milton Caniff:
"Terry And The Pirates"
Abenteuer-Klassiker
1934, USA
"Famous Funnies"
erste Heftreihe (Comic Books), mit Nachdrucken von Zeitungsstrips
1934,
Deutschland
E. O. Plauen:
"Vater und Sohn"
aus dem Hause Spießer und Sohn, aber dennoch irgendwie liebenswürdig, die Nazis versuchten E.O. zu vereinnahmen, brachten ihn aber nicht dazu, die Grenzen der political correctness zu übertreten
1934, USA
Walt Disney:
"The Orphan's Benefit"
Debüt des beliebtesten Comic-Helden der Welt Donald Duck in einer kleinen Zeichentrickfilm-Nebenrolle, nachdem er bereits 1931 im Disney-Buch "The Adventures Of Mickey Mouse" ganz am Rande einmal unter Mickey's Freunden aufgezählt wurde, und nachdem er im Disney-Jahrbuch 1932 in einer Zeichnung zu sehen war, und - nachdem 1933 seine Stimme gefunden wurde: Clarence Nash, der seinen zukünftigen Charakter entscheidend mitprägte - ein dezenter, langer Anlauf zu einem gewaltigen Sprung!
1934, Frankreich
"Le Journal de Mickey"
= Mickey Mouse, Wochenzeitschrift
1935, Spanien
"Mickey"

1936, England "Mickey Mouse Weekley"

1936, Schweiz
"Micky Maus Zeitung"
bis 1937, es erschienen neunzehn deutschsprachige Ausgaben
1936, USA
Lee Falk (Text) und Ray Moore (Zeichnung):
"The Phantom"
die Armee der Superhelden beginnt sich zu materialisieren
1936, USA
"Bugs Bunny"
Film-Debüt (Warner Brothers)
1937, USA
Hal Foster:
"Prince Valiant - in the Days of King Arthur"
Foster bringt nun seine eigene Bildergeschichte, bei uns bekannt als "Prinz Eisenherz"
1937, Spanien
Pablo Picasso:
"Sueno y mentira de Franco"
Comic in 18 Radierungen, die Picasso als Protest gegen den Staatsstreich des faschistischen Generals anfertigte. - Picasso soll kurz vor seinem Tod gesagt haben, wenn er noch einmal anfangen könnte, würde er nur Comics malen.
1937, USA
"Detective Comics"
erste Heftserie (Comic Books) mit ausschließlich Erstveröffentlichungenen / Original-Material, und Etablierung des Markenzeichens "DC"
1938, USA
(Walt Disney:)
Bob Karp (Text) und Al Taliaferro (Zeichnung):
"Donald Duck"
als Serien-Held in Strips, in unzähligen Zeitungen
1938, USA Charles Flanders:
"The Lone Ranger"
auch Cowboys lesen Comics!
1938, USA
Vernon Green:
"The Shadow"
wurde bald darauf von Orson Welles als Hörspiel-Reihe im Radio gebracht und erlangte in dieser Form sofort Kult-Status weit über die Comic-Szene hinaus
1938, USA
Jerry Siegel (Text) und Joe Schuster (Zeichnung):
"Superman"
in "Action Comics" Heft 1 (DC)
1938, Belgien
"Spirou"
Zeitschrift mit der gleichnamigen Titelfigur von Jijé, die 1946 von Franquin übernommen wurde, nachdem hier bereits sein "Gaston" erschien
1938, Italien
das faschistische Regime Mussolinis verbietet amerikanische Comics
1939, USA
Bob Kane:
"Batman"
erstes (natürlich überraschendes) Erscheinen des dunklen Helden in "Detective Comics" (DC) Nr. 27, 1940 erscheint Nr. 1 seiner eigenen Heft-Serie
1939, USA
"Marvel Comics"
Nr. 1 der Heft-Serie, DC bekommt seinen größten Konkurrenten für Jahrzehnte
1940, USA
"Walt Disney's Comics And Stories"
Heftreihe, bis 1943, Nachdrucke von Mickey und Donald, 1943 erscheint hier die erste 10-seitige Donald Duck-Story des genialen Carl Barks, der übrigens auch den Gegenspieler des ewigen Losers erfand: seinen Milliardär-Onkel Dagobert
1940, USA
"Classics Illustrated"
Weltliteratur im "Comic": Homer, Shakespeare, Daniel Defoe, Schiller, Goethe,  Cyrano de Bergerac, John Fenimore Cooper, Herman Melville, Mark Twain, Charles Dickens, Walter Scott, Robert L. Stevenson, Alexandre Dumas, Jules Verne, Herbert George Wells, Münchhausen, 1001 Nacht u.v.a.
1940, USA
Walt Disney:
"Pinocchio"
Beginn der zahllosen Märchen-Zeichentrick-Verfilmungen von Walt Disney
1940, USA
Walt Disney:
"Fantasia"
phantastischer Zeichentrickfilm in mehreren Episoden, mit wunderbarer klassischer Musik, auch nach vielen Jahrzehnten immer noch erstaunlich modern, enthält u.a. den grandiosen "Zauberlehrling" mit Mickey (nach Goethe)
1940-45, USA
die U.S. Armee verwendet Comics als Instruktions-Handbücher für ihre Soldaten
1941, USA
Will Eisner:
"The Spirit"

der erste Comic-"Super"-Held, dem nicht immer alles gelingt
1942, USA
(Walt Disney:)
Bob Karp (Text) und Al Taliaferro (Zeichnung):

"Donald Duck"
erstes Heft mit Donald als Titelheld (64 Farbseiten), das zweite Heft aus dem selben Jahr heißt "Donald Duck Finds Pirate Gold" und ist von Jack Hannah und Carl Barks
1942, USA
erste Comics-Ausstellung, ausgerichtet vom American Institute of Graphic Art, präsentierte u.a. auch eine 5000 Jahre alte spanische Höhlenzeichnung als einen Vorläufer der Comics
1943, USA
Walt Disney:
"Der Fuehrer's Face"
Zeichentrickfilm, mit Donald in seiner einzigen politischen Rolle als Arbeiter in einer Nazi-Munitionsfabrik, wofür er selbstverständlich einen Oscar bekommt
1943, USA
"Batman And Robin"
Filmserie (Columbia)
1946, USA
Gründung der National Cartoonist Society
1946, Belgien
"Tintin"
Zeitschrift, erscheint im selben Jahr auch in den Niederlanden als "Kuifje" und 1948 auch in Frankreich als "Tintin"
1946, Frankreich
"Coq Hardi"
Zeitschrift
1946, Frankreich
"Vaillant"
Zeitschrift
1947, Belgien
Morris:
"Lucky Luke"
in Zeitschrift "Spirou"
1947, USA
"Tom And Jerry"
Zeichentrickfilme
1948, USA
Superman
Real-Filmserie
1949, Frankreich
von der Regierung wird eine Kommission zur Überwachung der Jugendzeitschriften eingesetzt
1949, USA
Walt Disney:
"Cinderella"
Zeichentrickfilm (deutsch: "Aschenputtel")
1950, USA
diverse Horror-Serien lösen nach und nach die Kriegs-Serien ab
1950, USA
Charles M. Schulz:
"Peanuts"
Kinder als metaphorische Erwachsene bzw. umgekehrt, mit Charlie Brown und dem philosophischen Hund Snoopy
1950, USA
Mort Walker:
"Beetle Bailey"
Soldaten-Satire, bald auch mit dem Hund Otto, der auf zwei Beinen läuft und ebenfalls Uniform trägt (wohl nach Snoopy)
1951, USA
Rod Reed (Text) und José Luis Salinas (Zeichnung):
"The Cisco Kid"
nach der unsterblichen Figur aus O. Henry's Roman
1951,
Deutschland
Walt Disney:
"Micky Maus"
die frische, bisweilen anarchische Stimmung der ersten Hefte (vor allem in den Texten) wird recht bald von Spießertum abgelöst, Ausnahme: Donald Duck
1951, USA
Walt Disney:
"Alice In Wonderland"
Zeichentrickfilm nach Lewis Carroll
1952, USA
"MAD"
satirische Zeitschrift, herausgegegeben von Harvey Kurtzmann, bringt anfangs hauptsächlich Persiflagen der bekanntesten Comic-Serien von Will Elder, Wallace Wood, Jack Davis u.a., wird in den 60ern zur Heimat des genial-schwachsinnigen Don Martin, dem Meisters des schwarzen Humors,  und des bösartigen Antonio Prohias ("Spy & Spy"), von Mort Drucker und seinen Verarschungen der Film- und Fernsehserien, vor allem aber von David Berg, der in seiner Serie "The Lighter Side of..." die amerikanische Lebensart auf Korn nimmt
1953,
Deutschland
Rolf Kauka:
"Fix und Foxi"
Heftserie, hervorgegangen aus "Till Eulenspiegel", enthält auch belgische Comix
1953,
Deutschland

- diverse -
der Lehning Verlag beginnt mit der Veröffentlichung italienischer Piccolos
1953,
Deutschland

Hansrudi Wäscher:
"Sigurd - der ritterliche Held"
der deutsche Kult-Comic vom Meister der Simplizität  erscheint im Lehning-Verlag (und macht diesen damit zur Legende)
1953,
Deutschland

"Tarzan"
erscheint im Mondial Verlag
1954,USA
Einführung des Comics Code der CMAA (Comics Magazine Association of America), einer rigiden Selbstzensur der Comic-Verleger, die mit diesem Schritt nur einer gleichartigen staatlichen Verordnung zuvorkommen, der Comics Code schützt die amerikamische Jugend nicht nur vor Gewalt und Pornographie, sondern vor jeglichen Horror-Geschichten und Krimis in Comic-Form und ist ein schwerer Schlag für die amerikanische Comic-Szene und führt zum Untergang zahlreicher Verlage
1955,
Deutschland
"Mosaik"
das intelligente und spannende Produkt des real-existiert habenden deutschen Sozialismus ist eines der wenige Dinge, die die Übernahme der Ex-DDR in die BRD überleben, die Serie erscheint heute noch
1955, Groß Britannien
"Animal Farm"
Zeichentrickfilm nach George Orwell's Polit-Fabel über den Stalinismus (erschien auch als deutsch syschronisierte Fassung)
1955, Deutschland
"Illustrierte Klassiker"
ab jetzt gibt's die gezeichnete Welt-Literatur für Semi-Alphabethen auch im Land der Dichter und Denker
1956, USA
Jules Feiffer:
"Feiffer"
die Psychoanalyse hält Einzug in die Comics, 1965 wird sein Buch "The Great Comic Book Heroes" erscheinen
zweite Hälfte der 1950er, USA
parallel zur Verfolgung politischer Oppositioneller oder solcher, die man dafür hält (sog. McCarthy-Ära), und der öffentlichen Zerstörung von Schallplatten afro-amerikanischer Musiker (sog. Race Music) geraten zunehmend auch die Comics ins Visier staalicher und privater Saubermänner, es gibt mehrere Wellen öffentlicher Comic-Verbrennungen. So mancher dieser "Kulturschützer" dürfte sich heute über sein damaliges Engagement ärgern: seit den 70ern begann sich ein antiquarischer Comic-Markt zu entwickeln, und manches "Groschenheft" erzielte Preissteigerungen, von denen der Aktienmarkt nur träumt, das teuerste Comic-Heft aller Zeiten ist Supermann Band 1, das bei einer Auktion 180.000 Dollar erzielte.
1957, USA
Hannah-Babera:
- diverse -
Das Duo Hannah/Babera erscheint und macht Walt Disney aufs Schwerste Konkurrenz mit einer ganzen Reihe erfolgreicher Serien in Heft und Film:
Huckleberry Hound, Yogi Bear, Flintstones u.v.a.
1957, USA
der Maler Roy Lichtenstein beginnt, Comic-Motive großflächig auf die Leinwand zu bringen und bereitet damit die Geburt der "Pop Art" vor, ihm werden in den 60ern Andy Warhol u.a. folgen
1958, Belgien
Peyo:
"Les Schtroumpfs"
auf deutsch "Die Schlümpfe", erschlumpfen erstmals, ganz nebenbei,  in der 8. Episode von Peyos Comic-Serie "Johan" (seit 1952) in der Zeitschrift "Spirou"
1958,
Deutschland
Hansrudi Wäscher:
"Nick - Pionier des Weltalls"
der Meister der Simplizität macht einen Sprung aus dem Mittelalter direkt in die Zukunft und landet seinen zweiten Kult-Comic
1958, Frankreich
ein Regierungs-Erlaß verstärkt die Sanktionen gegen Jugend-Zeitschriften

die Entwicklung des Comics scheint an ihrem Schlußpunkt angelangt zu sein, das Endprodukt ist eine leichtverdauliche bis primitive, manchmal spannende oder wenigstens lustige Bildergeschichte in einem mittelmäßigen bis schlechten Zeichenstil; der einzige Versuch, dem entgegen zu wirken, die Illustrierten Klassiker (meistenfalls extrem schlecht gezeichnet) hatte keine Wirkungen auf die Szene gezeigt - da erscheint ein Licht am Horizont in Richtung Frankreich (doch es dauert noch ein paar Jahre, bis der Funke zündet):
1959, Frankreich
"Pilote"
erste Comic-Zeitschrift, die sich nicht ausschließlich an Kinder oder Jugendliche wendet, geleitet von René Goscinny
1959, USA
Stephen Becker: "Comic Art in America", das grundlegende Sachbuch würdigt die Kunst der Comics
ca. 1960,
Deutschland

?:
"Mecki"
die Abenteuer des anthropomorphen Igels und seiner Freunde erscheinen für viele Jahre in der größten deutschen Rundfunk- und Fernseh-Zeitschrift "Hör Zu" und begeistern wöchentlich Millionen von Kindern
1961, USA
- diverse -
die "Neue Generation der Superhelden" marschiert zur Rettung der Menschheit auf: Fanstastic Four, Spiderman u.a.
1961, Frankreich
René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnung):
"Asterix"
der unbeugsame Gallier und sein Freund Obelix erblicken das Licht der Welt und werden von ihr sogleich in die Arme geschlossen (außer von den Römern)
1962, England
Jim Holdaway:
"Modesty Blaise"
erscheint in der Londoner Zeitung "Evening Standart"
1962, Italien
A. und L. Guissani:
"Diabolik"

mit dieser Kult-Serie beginnt die Ära der "fumetti neri"
1962, Frankreich
Jean-Claude Forrest:
"Barbarella"
Sex im Weltall, erscheint in der Zeitschrift "V"
1962, USA
Will Elder (Zeichnung) und Harvey Kurtzmann (Text):
"Little Annie Fanny"

die kurvenreiche Blondine verschönert den "Playboy"
1962, USA
Gilbert Sheldon:
"Wonder Wart Hog"
Supermann demonstriert seine unglaublichen Fähigkeiten wieder einmal aufs Neue, indem er sich unter Sheldon's Regie in der Zeitschrift "Texas Ranger" (und später in "Drag Cartoons") in das stinkende und sprichwörtlich saudumme "Wunderwarzenschwein" verwandelt - der inoffizielle Beginn der Underground Comix
1963, Frankreich
Jean-Michel Charlier (Text) und Jean Giraud (Zeichnung):
"Fort Navajo"
der spätere Kult-Zeichner Giraud alias Möbius debütiert mit einem erstklassigen Western-Comic in "Pilote", es werden "Jim Cutlass" und die "Blueberry"-Serien folgen
1964, Frankreich
"Chouchou"
die Wochenzeitschrift bringt neue, z.T. experimentelle Comics, muß aber nach 13 Ausgaben eingestellt werden
1964, Frankreich
"Barbarella"
erscheint als Buch und wird in Frankreich verboten
1964, Frankreich
Gründung der "Société Civile d'Etudes et de Recherches de Littértatures Dessinées" (SOCERLID)
1965, USA
"Creepy", "Eerie" u.a.
die Horror-Zeitschriften erschrecken die Konkurrenz und erobern sich ihren Marktanteil
1965, Deutschland
"Tarzan"
streift jetzt auch durch den deutschen Dschungel
1965, Italien
erster Comic-Kongress in Bordighera
1965, Italien
"Linus"
Fanzeitschrift mit eigenen Comic-Strips für Erwachsene
1965, Schweden
Ausstellung "Die phantastische Welt der Comics" in Göteborg, und in diesem Zusammenhang Gründung der "Svenska Serieakademien"
1965, USA
Walt Disney:
"Mary Poppins"
Musical-Film nach dem Roman von Pamela Travers, mit der besonders bemerkenswerten Tanzszene in Mischtechnik von Real und Zeichentrick
1966, Deutschland
"Supermann"
kreist ab sofort auch über der BRD
1966,
Deutschland
"Barbarella"
erscheint auf deutsch
1966, Frankreich Guy Peelleart (Zeichnung) und Pierre Bartier (Text):
"Jodelle"
Politik ist sexy bzw. umgekehrt Sex ist politisch (nach der optischen Vorlage der Pop-Sängerin Sivie Vartan), 1968 legt Peelleart (solo) noch einmal nach mit "Pravda" (diesmal nach der optischen Vorlage der Pop-Sängerin Francoise Hardy)
1966, USA
Micheal O'Donoghue (Text) und Frank Springer (Zeichnung):
"The Adventures of Phoebe Zeit-Geist"

in der Zeitschrift "Evergreen Review" erscheint der kritsch-sadistische "Comic" über ein unschuldiges Mädchen (nach dem Vorbild der griechischen Göttin Artemis, der Schwester des Phoebus Apollo), das kreuz und quer durch die Weltgeschichte purzelt und dabei Unsägliches erleidet, inspiriert von Samuel Richardson's Roman "Pamela or Virtue Rewarded" (1740) und de Sades Roman "Justine" (ca. 1780)
1966, Frankreich
"Phénix"
Zeitschrift, herausgegeben von SOCERLID
1966, Italien
zweiter Comic-Kongress in Lucca
1967, Frankreich
Ausstellung "Bande dessinée et figuration narrative" ("Comic Strip und erzählende Darstellung") des Musée des Arts Décoratives im Louvre
1967 - 1995,
Deutschland
"MAD"
erscheint auf deutsch, und Don Martin erleuchtet nun auch die Bundesrepublik, nach der 300. Ausgabe wechselt das Magazin den Verlag und erscheint seit 1998 neu mit einer Nr. 1 mit dem kryptischen Zusatz "n.R." (= neue Reihe)
1967, USA
"Disney's Dschungelbuch"
der letzte noch zu Walt Disney's Lebzeiten produzierte Zeichentrickfilm nach Rudyard Kiplings Romanen über das "Wolfskind" Mogli verblüfft das Publikum vor allem durch seine sensationellen räumlichen Perspektiven
1967, Frankreich
"Astérix le Gaulois"
Zeichentrickfilm
1968, Deutschland
"Asterix"
die Alben erscheinen auf deutsch
1968, USA
Robert Crumb:
"Zap Comix"
offizieller Beginn der Ära der Underground-Comics mit "Mr. Natural" und anderen schrulligen und schrägen Typen zwischen Erleuchtung und Demenz, noch im selben Jahr folgt "Head Comix" mit "Fritz The Cat" in der Zeitschrift "Help!" (später in "Cavalier") - Die Bezeichnungen "Comix" und "Komix" etablieren sich als untrügliche Markenzeichen der Underground Comix, die selbstverständlich keinerlei Zensur unterlagen.
1968, USA
unabhängige Underground-Verlage, oft von den Zeichnern selbst gegründet, schießen wie Pilze aus dem Boden, und der Aufdruck "For Adults Only" wird zur Umsatz-Garantie:
Jack Saxon und Gilbert Sheldon gründen den Underground-Verlag "Rip Off Press" ("Big Ass Comix"),
Jay Lynch und Skip Williamson gründen ihr "Bijou Publishing Empire" ("Bijou Funnies", in deren "Class War Comix" 1970 z.B. auch der US-Präsident Richard Nixon "gewürdigt" wird),
das Comics-Antiquariat "San Franciscan Comic Book Company" beginnt mit der Produktion eigener Comix wie "Snatch" und "Jiz"
2. 5. 1969,  USA
ein Gericht in Connecticut erklärt in einem Grundsatzurteil Comics zur Kunst: Mort Walker hatte 1055 Originalzeichnungen von "Beetle Bailey" für das Forschungszentrum der Syracuse University gestiftet, wo nicht nur Texte, sondern auch Kunstwerke gesammelt werden. Walker wollte seine Stiftung von der Steuer absetzen, was das Finanzamt jedoch nicht akzeptierte und die Comics lediglich als handwerkilche Produkte einstufte. Das Finanzamt erwies sich nun, gerichtlich zertifiziert, als ein Kulturbanausen-Verein.
1968, USA
Robert Crumb zeichnet des Lp-Cover von Big Brother & The Holding Company "Cheap Thrills" (mit Janis Joplin)
1969, Deutschland
erste Comic-Ausstellung in der BRD an der Akademie der Künste in Berlin, von wo aus sie nach Hamburg, Wien und anderenorts weiterwandert
1969 - 1979,
Deutschland
"U-Comix"
(erste Reihe, 17 Hefte)
der Volksverlag steigt erst zag- und amateurhaft, bald aber massiv und hoch-professionell ins Comic-Geschäft ein und übernimmt für über ein Jahrzehnt die Führung des deutschen Underground- und Kunst-Comics- Marktes, in den 70ern mit Gilbert Sheldon's "Freak Brothers", Robert Crumb, Richard Corben, David Sheridan, Rand Holmes u.v.a. und bricht systematisch die spießigen deutschen Tabus, was ihn in den folgenden Jahren immer wieder zum Opfer von Polizei-Razzien und Zensurmaßnahmen macht
1970, USA
Richard Corben:
"Fantagor"
offizielles Debüt des Genies der phantastischen Comix im Verlag "Last Gasp", 1971 folgte "The Story of Rowlf" bei "Rip Off Press" (1981 auf deutsch)
1970, Deutschland
"Asterix der Gallier"
das deutsche Filmdebüt macht den kleinen gallischen Rebellen gegen das übermächtige römische Imperium über Nacht zum Kult-Superstar nicht nur der politischen Linken, sondern aller Deutschen, egal, ob groß oder klein, und egal, ob Freak oder Spießer
1970, USA
"Conan"
Heft-Serie nach den phantastischen Romanen von Robert E. Howard, definitive Beerdigung des Gut-und-Böse-Klischees: der Barbaren-Held ist noch der Menschlichste unter all seinen Zeitgenossen, besonderes Highlight sind die von John Buscema gezeichneten Episoden in "The Savage Swort of Conan",
1982 - 1984 erscheint eine 6-bändige Auswahl auf deutsch im Hethke-Verlag
1970, USA
Gründung der "Acedemy of  Comic Book Art"
1970, Deutschland
"Die Abenteuer der Phoebe Zeit-Geist"
erscheinen auf deutsch
1970, Deutschland
Robert Crumb
"Head Comix"
erscheinen auf deutsch
1971, USA
"Fritz the Cat"
Zeichentrickfilm nach Robert Crumb, Intellektuelle sind Katzen, Polizisten Schweine und Afro-Amerikaner Raben, wurde auch deutsch synchronisiert
1971, USA
Gilbert Sheldon:
"The Fabulous Fury Freak Brothers"
der Kult-Comic der Canabisten, bald auch mit Fat Freddy's Kater, die anfangs nur eine bis wenige Seiten langen Episoden werden immer länger (und noch besser), bis sie schließlich mit über 80 Seiten Roman-Umfang annehmen, wie z.B. "Die siebente Reise der Fabulous Fury Freak Brothers" und die "Die mexikanische Odyssee"
1971, USA
der Comics Code wird gelockert, während gleichzeitig "Spiderman" Nr. 96 - 98 ohne das Siegel des Codes erscheinen, weil sie die Drogenproblematik anschneiden
1971, USA
"Savage Tales" und "M."
Zeitschriften für Erwachsene von Marvel ("M." steht für "mature readers")
1972, Deutschland
"Zack" und
"Zack Comic Box"
Zeitschrift (bis 1980) und Alben-Reihe (bis 1981), in denen u.a. Morris' "Lucky Luke" (auch in der Sub-Reihe "Zack Album" 1973 - 1977) und Girauds "Fort Navajo" und "Leutnant Blueberry" auf deutsch erscheinen
1973, USA
Richard Corben:
"Den"
erstes großes Meisterwerk des Genies des phantastischen Comix, fand auch Eingang in den Kult-Zeichentrickfilm "Heavy Metal" von 1981
1973, Frankreich
Möbius (Jean Giraud):
"Der Umweg"
die erste "echte" Möbius-Geschichte des Großmeisters der phantastischen Comix erscheint in "Pilote"
1973 - 1974, Deutschland
"Vapirella"
(15 Hefte)
Zeitschrift, in der vor allem spanische Horror-Comics erscheinen, aber auch Corben sein Deutschland-Debüt feiert ("Das Erbe der Satanisten" in Nr. 14), die blutsaugende Schönheit bekam bald Ärger mit dem Staatsanwalt, und der Pabel-Verlag mußte die Serie einstellen (Erklärung: nach drei indizierten Heften muß in der BRD die ganze Serie eingestellt werden)
1974 - 1975, Deutschland
"Vampir Comic"
(15 Hefte)
Nachfolge-Zeitschrift von "Vampirella", Konzept und Schicksal exakt wie zuvor, auch beim zweiten Versuch der Blutsaugerin, ihre Opfer in der BRD zu finden, wurde wiederum nur sie selbst das Opfer der Zensur
1974, Frankreich
"Metal Hurlant"
Zeitschrift (= "Schwermetall", "Heavy Metal"), gegründet von den Comic-Zeichnern Möbius, Druillet, Dionnet und Farkas, Möbius steuert das Titelbild der ersten Ausgabe bei und seine Geschichte "Arzach" ("Harzack"), bald folgt seine bahnbrechende "Hermetische Garage", mit der Möbius die "linié claire" zu ihrem absoluten Höhepunkt führt
1974, USA Richard Corben zeichnet das LP-Cover von Meat Loaf "Bat Out Of Hell"
1975, USA
John Jakes und John Pocsic (Text) und Richard Corben (Zeichnung):
"Bloodstar"

nach Robert E. Howard's Erzählung "The Valley of the Worm", erscheint 1981 auf deutsch in "Schwermetall" (im selben Jahr auch als Album)
1977, USA
"Heavy Metal"
amerikanische Ausgabe des französischen "Metal Hurlant"
1978 - 1979, Deutschland
"Star Fantasy"
(5 Hefte)
Zeitschrift nach dem Vorbild von "Metal Hurlant", in deren zweiten Heft ("Nr, 11") Möbius mit einem einzigen Bild sein Deutschland-Debut feiert, im dritten Heft erscheint dann aber seine 12-seitige Geschichte "Der tödliche Major", im vierten Heft erscheint die erste Episode von Richard Corben's "Die Geschichten der 1002. Nacht" - leider hatte "Star Fantasy" keinen Erfolg
1980 ff, Frankreich
Alexandro 'El Topo' Jodorowsky (Text), Möbius und Zoran Janjetov (Zeichnung):
"John Difool" (12 Bände)
das Groß-Epos des phantastischen Comics vereinigt Science Fiction mit Esoterik, von zwölf Bänden zeichnet Möbius die ersten sechs, die zweiten sechs Janjetov ganz in Möbius' Stil, es folgen mehrere Nach- und Unterserien, alle von Jodorowsky getextet und von verschiedenen Künstlern im Stil Möbius' gezeichnet und alle genauso spannend und geistreich
1980 - 1997,
Deutschland
"U-Comix"
(neue Reihe, 181 Bände)
Zeitschrift mit Underground-Comics vom Feisten, frech, krass, anarchisch und absolut pietätslos mit Franquin, Edika u.a. (auch vielen deutsche Künstlern)
1980 - 1998,
Deutschland
"Schwermetall"
(220 Bände)
Kunst-Comic-Zeitschrift des Volksverlages (nach dem Vorbild des französischen "Metal Hurlant") mit dem phantastischen Richard Corben, dem Großmeister Jean Giraud alias Möbius, der dasselbe Titelbild beisteuert wie schon zur französischen Nr. 1 und ebenso die Geschichte "Arzach", und vielen anderen Künstlern, auch aus Deutschland
1981 - 1983, Deutschland
"Vampirella
(8 Bände)
der dritte Versuch der schönen Blutsaugerin, in Deutschland heimisch zu werden, scheitert ebenfalls (alle Bände bis auf Band 6 enthalten auch Corben-Stories)
1981 - 1984, Deutschland
"Pilot"
(23 Bände)
erscheint auf deutsch und bringt vor allem franko-belgische Comics für Intellektuelle, aber auch den phantastischen Bilal u.ä.  
1981, Deutschland
Brösel:
"Werner - oder was?"
erster Band der Comic-Serie für Lehrlinge, Rocker und andere Biertrinker, besonderes Highlight ist die interne Serie "Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
1981, Deutschland
Richard Corben:
"Den"
erscheint auf deutsch
1981, USA
"Heavy Metal"
der beste (nicht nur Underground-) Zeichtrickfilm aller Zeiten, bis heute nicht wieder erreicht, mit Corbens "Den", Möbius' dramatischer Krieger-Schönheit "Tarna" und nicht zu letzt dem unsterblichen "Hannover Fist", der Film wurde auch deutsch synchronisiert, blieb aber leider nur ein Geheimtip
1981, Deutschland
Gerhard Seyfried:
"Invasion aus dem Alltag"
nachdem Seyfried bereits 1979 die Szene mit seinen Cartoons "Freakadellen und Bulletten" aufgemischt hat, erscheinen nun seine ersten echten Comics aus Kreuzberg und der Zukunft
1981, Frankreich
Jean Giraud alias Möbius wird mit dem "Prix Alfred" ausgezeichnet, dem höchsten europäischen Comic-Preis
1983, Deutschland
Möbius:
"Die luftdichte Garage"
der absolute Höhepunkt der "linié claire" erscheint auf deutsch im Volksverlag
1984,
Deutschland
in Erlangen findet der 1. "Internationale Comic-Salon" statt (seitdem alle 2 Jahre) mit Comic-Messe, Ausstellungen, Filmvorführungen, Shows,  Diskussionsveranstaltungen, Signier-Stunden, Second-Hand-Börse und nicht zuletzt mit der Verleihung des Max-und-Moritz-Preises
1984, Deutschland
Enki Bilal:
"Die Geschäfte der Unsterblichen"
die ägyptischen Götter landen mit ihrem Raumschiff, einer Pyramide, in der Gegenwart und involvieren einen ahnungslosen Menschen in ihre internen Intrigen, das Hauptwerk des in Frankreich lebenden Jugoslawen, die sog. "Alexander Nikopol-Trilogie", erscheint peu á peu auf deutsch: es folgt 1988 "Die Frau in der Zukunft" und schließlich 1993 "Äquatorkälte"
1984 - 1995, Deutschland
"Gespenster-Geschichten präsentiert"
(12 Bände)
Album-Reihe des Bastei-Verlages, beginnt mit Bram Stoker's "Dracula" (2 Bände, gezeichnet von F. Fernandez), Mary Woolstonecraft's "Frankeinstein" (gezeichnet von N. Adams), Erzählungen von Edgar Allen Poe (gezeichnet von Richard Corben) und Victor Hugos "Der Glöckner von Notre Dame" (gezeichnet von P. Gillon)
1985, Frankreich
Frankreichs Kulturminister Jack Lang verleiht Jean Giraud alias Möbius den "Grand Prix National des Arts Graphics" für sein Gesamtwerk (Möbius hat inzwischen nicht nur zahllose grandiose Bildergeschichten gezeichnet, sondern auch an vielen Science Fiction-Filmen mitgearbeitet, z.B. "Krieg der Sterne" / "Star Wars" (1976), "Alien" (1979), "Tron" (1982) und dem japanischen Zeichentrickfilm "Nemo" (1984, nach Windsor McCay's phantastischem Comic)
1986, Groß Britannien
"Wenn der Wind weht"
desolater Zeichentrickfilm, wie der brave Bürger den Atomkrieg und vor allem dessen Folgen erleben wird, exakt nach den offiziellen amtlichen Verhaltensanweisungen für die Bevölkerung und den genauso amtlichen, aber nicht ganz so offiziellen Prognosen
1986 ff, Deutschland
Serpieri:
"Morbus Gravus"
(5 Bände)
nachdem die horrenden Abenteuer der drallen Heldin Druuna kurz vorher in zensierter Form in "Schwermetall" herausgegeben werden, erscheinen sie unzensiert als Alben und werden zu einem äußerst umstrittenen "Kult"-"Comic"
1987, USA
Harlan Ellison (Text) und Richard Corben (Zeichnung):
"Vic and Blood"
drei Bildergeschichten nach den Erzählungen "Eggsucker", "A Boy and his Dog" und "Run, Spot, Run" von Ellison, erscheinen 1989 auf deutsch
1987, Japan
Katsuhiro Otomo:
"Akira"
hervorragender SF-Zeichentrickfilm über eine jugendliche Motorradgang, die zufällig einem genetischen Experiment der Regierung auf die Spur kommt, wurde deutsch synchronisiert, blieb aber nur ein Geheimtip in der BRD
1987, Deutschland
Ralf König:
"Der bewegte Mann"
der Kult-Comic aus dem Homosexuellen-Milieu wird 1994 real-verfilmt, im selben Jahr 1987 landet König gleich noch einen großen Erfolg: "Das Kondom des Grauens", ebenfalls verfilmt, 1990 folgt die Fortsetzung "Bis auf die Knochen"
ca. 1988 und 1991, USA
Art Spiegelmann:
"Maus"
(2 Bände)
der Jude Spiegelmann erzählt die Geschichte seines Vaters unter den Nazis in "Comic"-Form (Juden sind Mäuse und Nazis sind Katzen) und erhält 1992 dafür den hoch angesehenen Pulitzer-Preis, erscheint 1989 und 1992 auf deutsch
ca. 1990, USA
Matt Groening:
"Die Simpsons"
die anarchische Zeichtrickfilm-Serie wird im Nu zum Kult, auch unter Erwachsenen, und erscheint bald darauf auch im bundesdeutschen ZDF
1990, Deutschland
"Werner - beinhart"
zur einen Hälfte Zeichentrickfilm-Episoden nach den Comics, zur anderen Hälfte Real-Film-Klamotte, letztere unter den Fans schwerstens umstritten
1991 - 1996, Deutschland
Katsuhiro Otomo:
"Akira"
die japanische SF-Kult-Comic-Serie erscheint nach dem Filmerfolg von 1987 in 20 Bänden auch auf deutsch
1993, USA
"Die Simpsons"
die Gelbe Familie erscheint als Heft-Serie, bald darauf auch mit Unterserien wie "Bart Simpson"
1993, Deutschland
Richard Corben:
"Der Klang des Donners"
nach Ray Bradbury's Erzählung "Zeitreise-GmbH", erscheint in "Gespenster-Geschichten-Extra" Bd. 1 "Dinosaurier", eigentlich einer Billig-Serie
1995, Deutschland
der Alpha-Verlag (Nachfolger und "Erbe" des Volksverlages) wird Opfer einer Razzia und einer beispiellos skandalösen bundesweiten Zensur-Aktion. Anlaß war ein Plakat zu Art Spiegelmann's mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Bildergeschichte "Maus" über den Terror im Nazi-Deutschland, das ein Hakenkreuz zeigt (was bei uns radikal verboten ist, auch in einem kritischen Zusammenhang). Anschließend werden über 1000 Buchhandlungen von der Polizei überfallen und Ralph Königs "Kondom des Grauens" beschlagnahmt, das inzwischen acht Jahre lang unbehelligt verkauft und verfilmt wurde, womit der deutsche Buchhandel total verunsichert wird und in vorauseilender Unterwürfigkeit unter die Staatsgewalt dem Verlag haufenweise Bücher, auch solche die gar nicht zur Debatte standen, zurücksendet. Die Polizei beschlagnahmt bei dieser Gelegenheit auch gleich noch mit dazu einen Großteil des Lagers von Alpha, ausnahmslos alles Alben, die bis dahin ebenfalls nicht Gegenstand irgendeines Verfahrens waren. Der Verlag wird damit an den Rand des Ruins getrieben. Jahrelang passiert daraufhin nichts, keine Anklage, kein Prozeß und kein Urteil. Sogar der "Börsenverein des deutschen Buchhandels", der wohl über jedem Verdacht subversiver Umtriebe steht, rügte das Verhalten der Staatsanwaltschaft und solidarisierte sich mit dem Alpha-Verlag.
1996, Deutschland
"Die Simpsons"
deutsche Ausgabe der Heft-Serie, bald darauf auch "Bart Simpson"
1996,
Deutschland
zahllose, vor allem amerikanische Superhelden-Hefte
der Boom auf dem Heftchen-Markt mit zeitweilig über fünfzig Serien war ein gnadenloser Kampf um das Taschengeld der jugendlichen Fans und auch für viele Verlage ruinös, er endete schlagartig 2000 und führte direkt zum Kollaps beinahe der gesamten Comic-Kultur in Deutschland
1997 - 2000, Deutschland
Akira Toriyama: "Dragonball"
der schon 1984 in Japan veröffentlichte geist- und actionreiche Kult-Manga erscheint auf deutsch, und sein liebenswert-naiver Held Son-Goku erobert nicht nur mit seinen beeindruckenden Kampfkünsten die Szene im Sturm (und rettet auch noch den schwer angeschlagenen Carlsen-Verlag vor dem Untergang) - bemerkenswert: die Erfolgs-Serie ist mit 42 Büchern abgeschlossen!
2002, Deutschland
"Ice Age"
rasanter Zeichentrickfilm, spannend, spaßig und geistreich, wurde in Nu zum Hit der Saison, für alle Altersstufen



Schlußbemerkung:


Diese Geschichte der Bilder-Geschichten, von der wir zugeben, daß sie gegen Ende streckenweise ein wenig subjektiv ist, bringt anhand der berühmtesten Beispiele die Entwicklung von den Ursprüngen über die entscheidenden Weichenstellungen in Amerika im Hinblick auf die heutige Szene in Deutschland, insbesondere die sog. Kunst- und Erwachsenen-Comics. Zusammenfassend ist festzustellen, daß, grob vereinfacht, die 70er Jahre die Blütezeit der Polit- und Underground-Comics waren und die 80er die Blütezeit der Kunst-Comics. Die franko-belgische Szene mußte dabei in unserem Überblick unbedingt ausführlich mit einbezogen werden, nicht nur aufgrund unserer unmittelbaren geographischen und kulturellen Nachbarschaft, sondern vor allem weil viele wichtige Impulse von ihr in die ganze Welt ausgingen, auch auf die us-amerikanische Szene. Einer der Höhepunkte dieser Entwicklung war die Gründung der Comics-Akademie in Angouléme (Frankreich) in den 70er Jahren. Die englische Szene konnten wir hier nur in ihren berühmtesten Exponenten berücksichtigen. Die spanische Szene, die sich schon früh durch hervorragende, vor allem realistische Zeichner mit einem hohen künstlerischen Niveau ausgezeichnet hat, und ebenso die hochentwickelte italienische Szene (Fumetti) mußten wir ausklammern; sie hätten den Rahmen unseres Vorhabens gesprengt. Umsomehr aber mußte die asiatische Comic-Szene entfallen, die im Westen immer noch weitestgehend unbekannt und unerforscht ist. In Indien werden die Göttermythen und nationalgeschichtliche Ereignisse wie Kriege oder Heiligen-Biographien in der viele hunderte Bände umfassende Reihe "Arma Chita Katha" als Bildergeschichten herausgegeben. In China gibt es schon seit Jahrhunderten (Jahrtausenden?) eine Kultur der Bildergeschichten, die traditionelle Erzählthemen wie klassische Geistergeschichten oder historische und philosophische Themen in oft filigranen, "leichten" Zeichnungen verarbeiten, die an die franko-belgische "linié claire" erinnern. Ähnliches gilt für die japanischen Hokusai-Bücher. In den letzten Jahren sind im Westen die "Mangas" aus Japan bekannt und zu einem geringen Teil auch beliebt geworden (vor allem als Zeichentrickfilme), Manga-Bücher können ohne weiteres einen Umfang von 1000 Seiten erreichen, behandeln alle Themen aus der Realität und der Phantasie und sind ausnahmlos schwarz-weiß gezeichnet. Glaubt man den Berichten von der anderen Seite der Erde, dann herrscht in ganz Japan ein Manga-Hype, jeder ließt und liebt sie, tausende von Serien werden in Millionen-Auflagen veröffentlicht, gelesen und dann - fortgeworfen.





verwendete Literatur:

Hans Dieter Zimmermann (Hg.): Vom Geist der Superhelden. Comics. Zur Theorie der Bildergeschichte
1970 Gebr. Mann Verlag, 1973 dtv tb
kritische Anthologie, über die internationale Forschungssituation, die Geschichte, Kunstgeschichte, Soziologie und Psychologie der Comics, mit einigen sehr interessanten Statistiken, vielen z.T. farbigen Abbildungen und einer umfangreichen Bibliographie vor allem von Artikeln in  deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften

Günther Metken: Comics
1970 Fischer tb OA
über Geschichte und Entwicklung der "Bilderzählung" (spezielle Kapitel: Amerika, Frankreich, Italien, England), "Bilderbücher der Pop-Ära", Soziologie, Politik, Herstellung, Kunst und Comics, mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen und einer Bibliographie

Wolfgang J. Fuchs und Reinhold C. Reitberger: Comics. Anatomie eines Massenmediums
1971 Heinz Moos verlag, 1973 rororo tb
Phänomenologie und Geschichte des Comics, enthält auch analytische Kapitel, z.B. über Zensur und Kunst der Comics, mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen und einer Bibliographie der (meist amerikanischen) Sekundär-Literatur, enthält im Anhang eine Zeittafel (die wir oben in Auszügen verwendet haben), und den Code der Comics Magazine Association of America, Inc., von 1954 in der modernisierten und ergänzten Form von 1971 (Verpflichtung zur Selbstzensur)

Rudolf Greiner (Hg.): Comics (Arbeitstexte für den Unterricht)
1974, 1975 Reclam tb (sog. Reclam-Heft)
über Entstehung und Entwicklung der Comics, Funnies, Adventure Strips, die "Revolte im Comic Strip", Soziologie, Struktur, Wertung und Rezeption der Comics, enthält einige interessante Statistiken zu Verbreitung und Konsum der Comics und auch ein kleines Kapitel zur Zensur, bringt Arbeitsvorschläge für den Schulunterricht, schwarz-weiß illustriert mit mehreren längeren Auszügen aus bekannten und weniger bekannten Comics und mit einer Bibliographie

Norbert Hethke und Peter Skodzik: Allgemeiner Deutscher Comic-Preiskatalog
1976 ff Norbert Hethke Verlag pb
das jährlich neu-erscheinende, aktualisierte Buch ist als Preiskatalog nur mit äußerster Vorsicht zu genießen, zum einen ist Hethke selber Comic-Händler und Verleger (er besitzt z.B. die Rechte am Erbe des legendären Lehning-Verlages), zum anderen sind unbedingt die Erhaltungszustände zu beachten und nach strengsten Maßstäben anzuwenden, vor allem aber ändern sich die Preise von antiquarischen Comics unter Umständen über Nacht rapide, womit der angegebene Geldwert nur zeitlich begrenzt gültig ist, doch ansonsten ist das Werk ohne Untertreibung die Bibel für den Sammler deutsch-sprachiger Comics und Bildergeschichten. Es enthält die weitestgehend vollständige Bibliographie der deutsch-sprachigen Comics nach dem sog. Zweiten Weltkrieg, seit einigen Jahren auch davor, mit den Untertiteln der einzelnen Serien und den Jahreszahlen aller Erst- und vieler Nach-Veröffentlchungen. Was das Buch besonders schön macht, ist die breite Kopfzeile, die fortlaufend farbig mit Titelbildern von Ausgaben der jeweiligen Seite illustriert ist. Es enthält auch Listen über die teuersten deutschen Comics (in der Ausgabe von 1998: Top 100 Platz 1: Tom Mix 8/54 mit 25.000 DM / Top 50 Lehning Platz 1: Blauer Pfeil Nr. 24 mit 12.000 DM), eine Liste von "Verfremdungen" (verbotene Plagiate), ein Verzeichnis von Comic-Händlern im deutsch-sprachigen Raum und eine Einleitung, in der unter anderem die "Preisfestsetzung" erklärt und die Zustandsbeschreibung (0 - 4) definiert und weitere interessante Informationen zum antiquitarischen Comic-Markt gegeben werden. Lobenswert ist auch die stabile Fadenbindung des Buches, die es selbst bei häufigstem Nachschlagen immer noch in guter Form hält.

Achim Schnurrer, Josef Spiegel, Roland Seim und Dieter Hiebing: Comics: Zensiert, Band 1
1996, Edition Kunst der Comics pb

das Buch erschien anläßlich der skandalösen Polizei-Razzia 1995 in diesem Verlag (und dem mit ihm verbundenen Alpha-Verlag) und einer darauffolgenden unglaublichen juristischen Schikanierung, es präsentiert uns die Geschichte der Comics als eine permanente Geschichte der Zensur, Micky Maus wird ein Gewehr wegretuschiert und stattdessen ein Besen in die Hand gepfuscht, Frauen wird der - bekleidete! - Busen zensorisch amputiert, Texte werden gestutzt und "normalisiert" usw. Die Geschichte der Comics ist aber auch eine Geschichte der Tabu-Brüche. Im Anhang des Buches finden wir eine Liste der in Deutschland zensierten Comics und abschließend Dokumente zum juristischen Verfahren gegen den Verlag. Mit zahlreichen aufschlußreichen Bildbeispielen der Sorte "Original und Fälschung". Alles in allem: spannend wie ein Thriller.

Silvio Neubauer und Herbert Fickler: VideoLex. Das aktuelle Filmlexikon
2000 Puschmann & Jakubowics
das Telephonbuch der Cineasten gab uns Daten zu einigen Zeichentrickfilmen





- eine Illustration der obigen Geschichte der Bildergeschichten ist geplant -

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