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Das Palais Idéal des Landbriefträgers

Ferdinand Cheval



Ferdinand Cheval (1834-1912) war Landbriefträger im südfranzösischen Dorf Hauterives. Von 1879 an sammelte er auf seiner täglichen Zustelltour interessant geformte Steine und begann, unter den staunenden Augen seiner Mitbürger, daraus einen "Tempel der Natur" zu errichten. Das Bauwerk wurde 26 m lang, bis zu 14 m breit und 10 bis 12 m hoch. Inspirieren ließ sich Cheval durch die Erzählungen Reisender, vor allem ehemaliger Kolonialsoldaten, und nicht zuletzt von seiner eigenen Phantasie. Der Bau ist in seiner Vereinigung von Hindutempel, Pharaonengrab, Moschee (mit Minarett), Ritterburg und Chalet, geschmückt mit zahllosen Phantasietieren und -pflanzen, ein Werk wahrer Weltkunst. Auf einer Tafel an der Ostfassade ist zu lesen: "10 000 Tage - 93 000 Stunden - 33 Jahre der Bewährung".





Fotos aus:
 Enrst Fuchs: Architectura Caelestis, 1966 Residenz, 1973 dtv tb
ADAC-Motorwelt 4 / 1978