"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert." Volksmund

"Wenn's schaffe sich lohne tät, wär der Esel reicher als der Müller." schwäbisches Sprichwort

"Ehrlich währt am längsten." Sprichwort, wird heute nur noch aufgefaßt als: Ehrlich bringt's nicht.

"Kriminell wird man nicht geboren sondern gemacht." station23

"Die beste Kriminalpolitik ist eine gute Sozialpolitik." Friedrich List
(Offenbar ist derzeit beides nicht erwünscht.)




GRUNDKURS  KAPITALISMUS




1. Lektion:

Oben und unten

Es gibt seit tausenden von Jahren zwei gesellschaftliche Ebenen, die sich in zwei verschiedenen Kapitalkreisläufen wiederspiegeln: So ist die Mark die Währung für die Reichen und und der Pfennig die Währung für die Armen. Dieses Phänomen der zwei Währungen finden wir in allen Ländern. Ganz entsprechend gibt es auch zwei Wirtschaftskreisläufe, nämlich den im Alltag des kleinen Bürgers und den im Alltag der Reichen, grob vereinfacht, den von Handwerk und Dienstleistung einerseits und den von Industrie und Banken andererseits. In diesem Verhältnis ("Bruch"!) von 1 zu 100 spiegelt sich auch das Machtverhältnis zwischen Herrschen und Untertanen wieder, wie es seit tausenden von Jahren gilt. Inzwischen hat sich das Verhältnis weiter vergrößert und liegt seit dem sog. Zweiten Weltkrieg bei 1 zu 1.000.000.
(Irgendwo dazwischen existiert noch eine dritte, etwas schiefe Ebene, nämlich die von Beamtokratie, Justiz, Polizei
, Geheimdiensten und Militär, die den Bürger zwar für die Herrscher gängeln und kontrollieren, aber trotz ihrer teilweisen Macht selbst zu den Beherrschten gehören. Der spezielle Wirtschafts- und Kapitalkreislauf dieser dritten Ebene besteht aus "immateriellen" Privilegien, die ihnen die Herrscher gewähren und die Beherrschten bezahlen.)



2. Lektion:

Das neue Geld

Die Moderne des Kapitalismus begann mit der Abschaffung der Lohntüte und stattdessen der Einführung des Lohn- bzw. Gehaltskontos, auf das der Verdienst bargeldlos überwiesen wird. Das Geld verbleibt also im Besitz der Banken, es ist nur formal - und sowieso nur für einen vorübergehenden Zeitraum - Eigentum des Lohn- bzw. Gehaltsempfängers, also fiktives Eigentum des Untertanen. Es ging dann weiter mit der Abbuchungsberechtigung, dem freien Zugriff eines Fremden auf das eigene Konto. Inzwischen ist die Scheckkarte das meistverbreitetste Zahlungsmittel, bargeldloser Zahlungsverkehr ist zwar in mancher Hinsicht sicherer als Bargeld (kann man nicht so einfach verlieren oder geklaut bekommen), ist defacto aber die totale Entfremdung aller Bürger von ihrem Geld und genaugenommen eine ganz subtile Enteignung.

Überblickt man die Geschichte des Geldes, so fällt auf, daß es nach dem Tauschhandel mit Gold und Silber begann, dann kam das Papier und heute das völlig künstliche sog. Plastikgeld. Hier manifestiert sich aufs deutlichste der fiktive Charakter des Geldes und seine psychologische Wirkungsweise, die sich in ihrem guten Glauben absolut nicht von der Religion unterscheidet.
Interessanterweise sind bei den zu Anfang des neuen Jahrtausends herausgegebenen Euro-Münzen und -Scheinen einige klassische Werte nicht besetzt: es fehlt das 5 Euro-Stück und der 1000 Euro-Schein, offenbar sind diese beiden Größenordnungen nicht für die Bevölkerung vorgesehen, sondern ab hier beginnt das Reich der Banken.



3. Lektion:

Warum alles viel zu teuer ist

Weil wir via Steuern, Abgaben und Gebühren, nicht zuletzt aber durch Zinsen lauter Unsinn mitbezahlen, den niemand will und den niemand braucht, z.B. Bankprofite, Subventionen, Rüstung, Verwaltung, Beamtensolde und -pensionen und sonstige Schäden wie die der Industrie, die selbst nicht dafür haftet.
Zur Illustration: Seit Bestehen der BRD steigen die Steuern und Abgaben kontinuierlich an, noch nie war die Last für die Bürger so groß wie heute; trotz der erheblich gesteigerten Produktivität unserer Volkswirtschaft ist die Kaufkraft des Geldes inzwischen wieder auf den Wert von 1950 gesunken.



4. Lektion:

Über den Nutzen von Staatschulden

Die derzeit grassierende Staatsverschuldung, die irrevesible Ausmaße angenommen hat (vielerorts auf unserem schönen Planeten kann man nur noch die Zinsen zahlen, wenn überhaupt, nicht mehr aber den Schuldenberg reduzieren) ist ein Dauerausverkauf der nationalen Volkswirtschaften an das Internationale Bankertum, durch den der nationalen Politik die Macht über das Land und die nationale Volkswirtschaft entzogen wird, also faktisch eine Enteignung des ganzen Volkes inklusive seiner Kapitalisten! Die Verschuldung ihres Staates wird den Regierungen schmackhaft gemacht mit scheinbar günstigen Krediten und paradiesischen Visionen einer goldenen Zukunft, allerdings müssen die Regierungen bzw. die nationalen Volkwirtschaften ganz bestimmte Bedingungen erfüllen, die ihnen die Banken diktieren, und die wiederum nur deren Interessen dienen. Die Regierungen durchschauen - angeblich - diese hinterhältigen Bedingungen nicht und landen "unversehens" mitten in einem Schuldenabgrund, der sie dann zur weiteren Aufnahme neuer Kredite nötigt usw. Diese Schulden werden auf die "Sicherheit" der kommenden, noch nicht erbrachten volkswirtschaftlichen Leistung aufgenommen, also auf die Zukunft, sprich genau: die Zukunft unserer Kinder, die also an die internationalen Banken verpfändet werden, präzise: verkauft, verraten und verkauft - eine moderne Form des Menschenhandels und der Sklaverei.




5. Lektion:

Der kleine Unterschied

Grundsätzlich gilt die Unterscheidung:

- Industrie-Kapitalismus als der klassische Unternehmer-Kapitalismus
- Finanz- und Zins-Kapitalismus als jüngerer Bruder des obigen
Der Industrie-Kapitalismus ist inzwischen vollständig abhängig vom Finanz- und Zins-Kapitalismus, weshalb sich mittlerweile auch alle klassischen Firmenbesitzer von ihren Unternehmen getrennt und via Aktien-Kapitalismus das Geschäftsrisiko anderen überlassen haben. Das daraus resultierende Dilemma des modernen Zins- und Aktienkapitalismus ist, daß von den sog. Bossen ("Manager" von englisch: to manage = versuchen, probieren, nicht: können!) sich niemand mehr mit dem Unternehmen identifiziert und sich wirklich um den Erhalt der Firma bemüht, sondern lediglich um seinen persönlichen kurzfristigen Reibach, der auch im Verkauf der Firma an die Konkurrenz bestehen kann, die diese dann unter Umständen zerschlägt, was dem vormaligen "Verantwortlichen" selbstverständlich völlig egal ist.



6. Lektion:

Über Profit

Heute spricht der Kapitalist nicht mehr von Profit, sondern von Umsatz. Das ist gar nicht mal so falsch, obwohl die meisten Kapitalisten nicht begriffen haben, was das wirklich bedeutet: Nicht die Höhe des "Profits" (der ursprüngliche marxsche Mehrwert) bestimmt die Höhe des Unternehmereinkommens, sondern das optimale Funktionieren des Kapitalkreislaufs, nämlich die Geschwindigkeit des Kapitalumschlags von Investition und Ertrag, so kann aus massenweise Kleingeld in kürzester Zeit ein Milliardenvermögen werden, wenn es nur schnell genug geschieht, wie die Aldi-Brüder - immerhin offiziell die viertreichsten Menschen der Welt und auf ihre Weise die unbestrittenen Wohltäter der Armen - bewiesen haben. In diesem Zusammenhang erscheint auch die Rolle der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfäner im Wirtschafts- und Kapitalkreislauf in einem ganz neuen Licht: sie bringen innerhalb kürzester Zeit ihr gesamtes "Vermögen" sofort und restlos wieder in den Kapitalkreislauf ein und sind diejenigen, die, gemessen an ihrer eigentlich geringen Wirtschaftskraft, eine maximale Umsatzgeschwindigkeit ihres Geld bewerkstelligen. Die verschuldeten Zeitgenossen leisten zur gesamten Volkwirtschaft durch ihren zusätzlichen Zinsbeitrag sogar noch mehr als nur das Maximun, sie verdienen daher nicht das Mißtrauen ihrer Mitmenschen, sondern in Wirklichkeit gebührt ihnen sogar die höchste Achtung!!!




7. Lektion:

Noch ein kleiner Unterschied

Kapitalist ist nicht gleich Kapitalist.

Vor allem eine Klärung der Hierarchie an der Spitze der Machtpyramide tut not, auch und gerade wenn sie noch so weit vom Volk entfernt ist. Dies ist zum Verständnis der wirklichen Machtstruktur (Befehlsausgabe und Befehlsempfang resp. Geldempfänger und Geldeinsammler) zwingend nötig.
Zuerst einmal ist zu unterscheiden zwischen:
- dem Industrieboss (oberster Befehlsempfänger und Geldeinsammler)
- und dem Bankenboss (oberster Befehlsgeber und Geldempfänger)
Der nächste kleine Unterschied betrifft den durch die dogmatische Linke dekonstruierten verallgemeinerten Begriff des Unternehmers bzw. "Kapitalisten" als Eigner einer Firma. Den gleichen Denkfehler macht übrigens auch der selbige irrtümlich zu den Kapitalisten gezählte Kleinunternehmer, der sich gerne mit der herrschenden Kaste identifiziert - ein fundamentaler Irrtum (von dem ihn jedoch die Herrscher nicht abhalten, sie gönnen ihm diesen Abglanz, der sie nichts kostet, sondern ihnen im Gegenteil nur einen starken Rückhalt von unten bringt)! Der Gemüsehändler unterscheidet sich faktisch nur dadurch von Arbeiter, daß er die Steuern selbst ans Finanzamt zu überweisen hat, während dem Arbeiter diese Mühe sein Chef abnimmt. Vom Gehalt her steht der Facharbeiter in aller Regel sogar besser da, bei gleichzeitig geringerer Arbeitszeit.
Und noch eine wichtige Unterscheidung: Freiberufler stehen vollständig außerhalb der Hierarchie, auch wenn sie Arbeitgeber z.B. einer Arzthelferin sind. Für ihr irriges Selbstverständnis (und den ihnen von den Herrschen gegönnten Abglanz) gilt dasselbe wie für den Gemüsehändler.
Es ist zum Verständnis des Kapitalismus absolut unerläßlich, sich diese Machtverhältnisse differenziert deutlich zu machen, wenn man ihn verstehen will.
Fazit: Genaugenommen bilden sämtliche in Berlin bei der Bundesregierung akreditierten 1.800 Lobbys (faktisch mindestens 2.500) eine 1.800 (bzw. 2.500) -stufige Gesamt-Hierarchie innerhalb der Machtpyramide.



8. Lektion:

Lobbys

Ganz entsprechend werden die Unternehmerverbände allein von der Groß-Industrie kontrolliert, die hier ganz gezielt den Mittelstand und die kleinen Betriebe verraten, die in ihren Verbänden nichts zu sagen haben. Damit haben der Mittelstand und die kleinen Betriebe nicht nur faktisch überhaupt keine Lobby, sondern auch noch einen persönlichen Feind aus den "eigenen" Reihen.

Eklatantestes Beispiel: in der deutschen Landwirtschaft fließen die richtigen Subventionen, die diese Bezeichnung auch verdienen, nur an die ganz großen Konzerne, nach offiziellen Zahlen gehen 90 % der Gelder an 4 % der Betriebe (2003). Leider haben das die deutschen Bauern immer noch nicht geschnallt (weder die bereits verreckten noch die noch vor sich hinsiechenden)!



9. Lektion:

Warum die Waren-Produzenten doppeltes leisten, die Geld- und Zins-Produzenten aber nichts leisten, sondern im Gegenteil die Leistung anderer vernichten:

1) Die Herstellung einer Ware ist die reale Schaffung eines Wertes, der in einem abstrahierten Geldsystem taxierbar ist. Dazu gehören auch Dienstleistungen und geistige Waren.

2) Auf dem Produktionswert dieser Waren bauen alle anderen hinzukommenden Werte auf, z.B. der Verkaufsprofit (der marxsche Mehrwert), die Handelspanne usw. bis hin zu den Steuern, also letztlich das gesamte Geld- und Zinswesen, die sich alle an den real produzierten Warenwert anhängen und von ihm gewissermaßen leben.
Hierbei ist festzustellen, daß das moderne Geldwesen in Form des Zins- und Aktienkapitalismus keine Werte schafft, sondern die von den anderen geschaffenen realen Werte durch eine fiktive, rein numerische Zins-Vermehrung tatsächlich vernichtet, nämlich durch Verteuerung und Inflation die produzierende Volkswirtschaft aussaugt - die finanzielle Form des Vampirismus.




DER KURS WIRD FORTGEFÜHRT



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